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Artikel vom Artikel vom: 26.08.2021

Kommunalpolitische Spuren in der Stadt entdeckt



Von Sarah Grüneberg. Die CDU-Fraktion traf sich am 25.08 zu einem Rundgang durch die Innenstadt. Gästeführer Klaus Holzer zeigte 11 Ratsmitgliedern und Sachkundigen Bürgern in einer dreistündigen Führung viele Alt- und Neubauten und erläuterte die Veränderungen, die oft nur noch an Hand von Bildern rekonstruiert werden können. Ein besonderer Blick wurde auf kommunalpolitische Veränderungen und Entscheidungen gelegt.



(Foto CDU/Grüneberg)

Kamen, 1050 erstmals beim Stift Werden in Essen urkundlich erwähnt, war eine mittelalterliche Hansestadt die laut Stadtsiegel (am Brunnen auf dem Alten Markt angebracht) 1284 offiziell gegründet wurde. Die Kaufleute der Stadt waren in der Hanse organisiert und dadurch vor allem im Norden bekannt. Viele Kamener hatten wichtige Funktionen in Lübeck, Großbritannien und weiteren Ländern.

Zu dieser Zeit wurde in der Stadt, wie heute ebenso, zwischen Einwohnern und Bürgern unterschieden. Einwohner war jeder, der in Kamen lebte. Um Bürger zu werden, musste damals ein Einbürgerungstest absolviert werden. Wer Bürger werden wollte musste einen Beruf haben, Geld bezahlen und einen ledernen Eimer mitbringen. Der Eimer wurde zur Bekämpfung von Feuer eingesetzt. Nur Bürger durften Ratsmitglieder werden. Der Rat bestand damals aus sechs Vertretern. Als Entlohnung für die Arbeit gab es Bier. Da die Bürger wohlhabend waren ging man davon aus, dass sie nicht zu bestechen waren. 



(Foto CDU/Grüneberg)

Über den Marktplatz (heute der Alte Markt) fuhr eine Zeit lang die Straßenbahn, die von Unna über Kamen nach Werne führte. Mit dem Aufkommen der Autos wurde aus dem Markplatz mit der Zeit ein großer Parkplatz. Dadurch wurde die Aufenthaltsqualität auf dem Markt gesenkt. „Die Politik hat den Kamenern den Markt zurückgegeben. Heute kann man gut in den Restaurants sitzen und sich wohlfühlen.“, beschreibt Klaus Holzer die Verbannung der Autos vom Marktplatz.

Beim Spaziergang vom Markt, über die Straße Am Geist, der Nordstraße und der Nordenmauer bis in die Westenmauer zeigte Holzer weitere bauliche Veränderungen und Entwicklungen in der Stadt. Der Abriss der Stadtmauer und der alten Gebäude innerhalb und außerhalb der Mauer boten Platz für Neubauten, die der wachsenden Bevölkerung geschuldet waren. Reste der historischen Fachwerk-Bebauung, können noch in der Weststraße und der Westenmauer betrachtet werden. Das Fachwerk kann oft erhalten werden und das Lehm-Stroh-Gemisch ist ein sehr klimafreundliches Baumaterial. Es dämmt das Haus sowohl im Sommer als auch im Winter sehr gut und ist zusammen mit dem Fachwerk ein kaum reparaturanfälliges Baumaterial. Am Markt 9 wird gerade ein altes Fachwerkhaus wieder aufgebaut, die Holzbalken sind größtenteils erhalten und weiterhin funktionsfähig.

„Sich die Entscheidungen und Konsequenzen vergangener Politiker vor Augen führen zu lassen,  zeigt ganz deutlich, wie weitreichend Entscheidungen sind. Mit diesem Hintergedanken verändert sich der Blick auf zukünftig zu treffende Entscheidungen, vor allem die Abwägung von baulicher Veränderung und Denkmalschutz“, fasste Fraktionsvorsitzender Ralf Eisenhardt die gut geführte und interessante Stadtführung zusammen.



(Foto CDU/Grüneberg)

Klaus Holzer hat viele Artikel über Kamen geschrieben. Zu lesen sind sie unter kulturkreiskamen.